Wydania zagraniczne

Tag, Nacht und Niemandszeit von Ewa Nowacka
Gebunden, aus dem Jahr 1985, 1. Auflage, Erstausgabe


Dann stieß sie gegen das Gartentor, das willig aufsprang, und schon stand sie auf dem mit Melde und Grasbüscheln bewachsenen Weg. Im Schlehdorn schrie ein Vogel, als wolle er vor einer Gefahr warnen, die helle, schrille Stimme lenkte ihre Schritte. Hinter dem Fenster hatte sich wohl eine Gardine bewegt. Sie hatten sie gesehen. Sollten sie doch. Róza zog es vor, daß sie sie aus ihrer Festung beäugten. Das war besser, als plötzlich vor einem unbekannten Menschen zu stehen und zu erstarren, weil man sich schuldig fühlte, daß man nicht dem Bild entsprach, das sich eine fremde Phantasie von einem gemacht hatte – aus ein paar Sätzen in einem Brief, einer undeutlichen Fotografie, aus den Erzählungen von jemandem, der irgendwelche nichtssagenden Höflichkeiten von sich gegeben hatte: ein reizendes Mädchen, wohlerzogen, begabt, hochmusikalisch, der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
Aus dem Polnischen übertragen von Roswitha Matwin-Buschmann